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Der Letzte Weisse (Originaltitel:Le Dernier Blanc)

Science Fiction Classics
Yves Gandon, 1974

Nach dem vierten Weltkrieg, in dem sich die letzten Angehörigen der weißen Rasse gegenseitig zerfleischen, blieb schließlich nur noch einer von ihnen übrig,. Er wird von den Schwarzen und Gelben in New York - das nun Color City heißt - in ein Museum gesteckt, wo er gegen Eintrittsgeld besichtigt werden kann. Es gelingt ihm, mit einer schwarzen Journalistin zu entfliehen und nach Europa zu kommen, das durch den Krieg völlig verödet ist. Ihr erzählt er sein Leben, berichtet von den Impressionen seiner Jugend, dem friedlichen und idyllischen Dasein vor dem Krieg und den Schreckensvisionen der Katastrophe, in der sich die weiße Rasse auslöschte.

Genre:SF Verlag:Heyne
ISBN/Verlagsnummer:3414
Seitenanzahl: 208

Kein Cover vorhanden  Keine Rückseite vorhanden

2006.10.19 - 17:10 Uhr
Klaus Bernstein

Das Buch hinterlies bei mir einen sehr zwiespältigen Eindruck. Der Teil mit den Erinnerungen des Helden, der ja fast drei Viertel des Buches ausmacht, ist ganz nett geschrieben, allerdings ohne großen literarischen Anspruch, langweilt jedoch auch nicht, auch wenn manches denn doch für den Leser schon lange vorher klar ist, noch ehe es der Held selbst begreift (so z.B. der Verrat seiner Geliebten). Guter literarischer Durchschnitt, würde ich sagen. Aber der Rest ist denn doch arg rassistisch, so daß es mich wundert, daß das Buch in den Siebzigern noch mal aufgelegt wurde. Alles was keine weisse Hautfarbe besitzt, wird mit den üblischen Klischees belegt: die Schwarzen sind \"schamlose Bambulas\", die fast pausenlos grinsen, \"mit dem funkelnden Gebiß eines Kannibalen und den Händen eines Mörders\", ausgerüstet mit \"primitiven Gehirnen\". Die Japaner werden fast ausnahmslos als \"kleine Japse\" tituliert, deren Gesichter hinter ihrer \"unbeweglichen Maske durch den kalten Glanz ihrer Augen eine hinterhältige Grausamkeit erkennen\" lassen und die wenigen Chinesen, die kurz vorkommen, sehen aus wie \"ein aufgeblähter Ölgötze\", mit \"tückischem Chinesenschädel\". Insgesamt fehlt \"den farbigen Rassen vollständig das ürsprünglich Schöpferische\". \"Sie können wohl bereits Gegebenes ein bißchen vervollkommnen, aber nichts Neues hervorbringen.\" \"Die Luftfahrt stagnierte jedenfalls seit zehn Jahren, und man hatte nicht den geringsten Eindruck, daß die Menschheit etwa auf anderen Gebieten bereichert worden wäre.\" Wie denn auch, da die Weissen (bis auf einen), seit zehn Jahren ausgestorben sind, und die neuen farbigen Herren ihnen \"alles zu verdanken hatten.\" Nun, ich denke das reicht aus, um zu verdeutlichen, warum meiner Meinung nach dieses Buch in Teilen zu rassistisch ist und man sich deshalb eine Neuauflage hätte sparen können. mit freundlichen Grüßen Klaus Bernstein